
Willkommen
zur Geschichte der Cactus Starfighter Staffel
auf der Luke Air Force Base in Arizona
Traditionsstaffel in der „Vereinigung der Flieger Deutscher Streitkräfte“
Nach dem Eintritt Deutschlands 1955 in die Nato bekamen im August 1957 die ersten 15 Flugzeugführer der neu gegründeten Deutschen Luftwaffe ihre Ausbildung in der Luke AFB, in der extra für diesen Zweck gegründeten 2.DtLwAusbStff da eine Ausbildung in Deutschland durch die räumlichen Bedingungen nicht möglich war. In dem einzigartigen binationalen Programm durchliefen insgesamt 2700 Flugzeugführer von Luftwaffe und Marine ihre Ausbildung in der Luke AFB.
Die Class 64-H war 1964 der erste F-104-Ausbildungslehrgang der am 04. Juni 1965 auf dem Starfighter abgeschlossen wurde. Auch Olt Jürgen Schumann, der nach seiner Bundeswehrzeit als Kapitän des Lufthansa-Jet „Landshut“ bei der Entführung nach Mogadischu ermordet wurde, war einer der Teilnehmer. In den folgenden 19 Jahren bis zum 16.März 1983 wurden insgesamt 1868 Flugzeugführer ausgebildet.
Auf Wunsch der Deutschen Luftwaffe, schickte die Firma LITTON Industries, die das Trägheitsnavigationssystem für die F-104 entwickelt hatte, einen Mann nach Luke, dessen Auftrag es war, sich vor Ort “ … mal irgendwie um die Betreuung der Angehörigen der deutschen Luftwaffe in Arizona zu kümmern…“
Der Mann hieß Chief Master Sergeant of the Air Force – Thomas Rhone. Tom, erkannte schnell, dass mit den deutsch-amerikanischen F-84- und F-104 Flugzeugführer-Ausbildungsprogrammen etwas begonnen hatte, das weit über den üblichen Rahmen zwischen befreundeten Luftstreitkräften hinausging.
Den deutschen, einschließlich deren Familien in Luke AFB half er, Bestandteil des kommunalen und gesellschaftlichen Lebens im Raum Phoenix, im „Valley of the sun“ zu werden. Die 2.Staffel übernahm z.b. die Patenschaft für einen Jugendclub der wenig später aus einer Wellblechbaracke, in ein von den Deutschen renoviertes ehemaliges Kirchengebäude umziehen konnte. Fußballspiele gegen Mannschaften der USAF Academy aus Colorado Springs wurden organisiert und in der Vorweihnachtszeit traten die „German Singing Pilots“ bei Veranstaltungen in der Öffentlichkeit aber auch in Krankenhäusern und Altenheimen mit Weihnachtsliedern auf. Die bei den Aktionen gesammelten Spenden flossen wohltätigen Zwecken zu.
Diese Aktivitäten fanden große öffentliche Beachtung so das der damalige Gouverneur von Arizona Jack Williams am 29.März 1967 den in Arizona ausgebildeten F-104-Piloten die Bezeichnung „Cactus Starfighter Squadron“ verlieh. Alle Teilnehmer der Staffel wurden Ehrenbürger des States Arizona und General Steinhoff Ehrenstaffelkapitän. Eine weitere Ehrung erfuhr die Staffel als Präsident Gerald Ford am 14.Nov 1974 Luke AFB besuchte und eine Begegnung mit den deutschen Flugschülern wünschte.
Die Herausgabe zweier Bildbände, waren der Höhepunkt von Tom “unserem Mann in Arizona“ sie dukumentierten das Geschehen deutsch – amerikanischer Zusammenarbeit und trugen den Titel: „Die Außergewöhnlichen Männer der Kaktus Starfighter Staffel“
Der Verkauf der Bücher bildete den Grundstock für die 1975 gegründete Stiftung: die Luftwaffe/ USAF International Friendship Foundation. Aus den Zins-und Spendenerträgen werden bis heute Mittel für – vorwiegend jugendbezogene – Zwecke im Großraum Phoenix / Arizona zur Verfügung gestellt. Auch Stipendien für ein einjähriges Studium an der Arizona State University werden finanziert — bzw. ein Studium mit Unterstützung der Bundeswehr Universität Hamburg an deutschen Universitäten. Voraussetzung ist u.a. eine in erster Linie auf Verwandtschaft (Tochter, Sohn, Enkel etc. eines F-104-Piloten) beruhende Beziehung der Kandidat(inn)en zu den fliegenden Verbänden Deutschlands bzw. der USAF
Am 16. März 1983 endete das F-104-Ausbildungsprogramm in Luke AFB. Das Ende des „Starfighter-Zeitalters“ war aber nicht das aus für die „Cactus Starfighter Staffel“ und den ehemaligen „One-Oh-Four-Jocks“ auch hier hat Tom Rhone unbewusst oder bewusst vorgesorgt durch die Treffen der „Reunions“ die seit 1968 mit der Unterstützung der LITEF in Freiburg im Breisgau (einer Tochter von LITTON INDUSTRIES CALIFORNIA) stattfinden.
Mit der Zeit wurde die Notwendigkeit deutlich die Eigenständigkeit und das Fortbestehen der Staffel zu sichern. So beantragte am 01. Mai 1997 die Cactus Starfighter Staffel, die Aufnahme als eigenständige Traditionsstaffel in die „Vereinigung der Flieger, deutscher Streitkräfte“ (ehemals „Gemeinschaft der Jagdflieger“). Dieser Anschluss ist 1998 vollzogen worden.